Ostern: Eier färben mit Naturmaterialien - So geht’s

2022-11-15 16:39:39 By : Ms. jessie chen

Ostern steht vor der Tür. Eier färben geht auch spontan und ohne Chemie - mit Dingen, die jeder zu Hause hat. Welche sich dafür gut eignen und wie das geht, zeigt ein Selbstversuch mit Überraschung.

Ei, ei, ei, ich habe ja noch gar keine Eier für Ostern gefärbt. Viel Zeit bleibt nicht mehr. Die rettende Idee: Eier färben in letzter Minute, und das mit Dingen, die jeder zu Hause hat - kein Einkauf nötig.

Eine kurze Internet-Recherche fördert etliche Rezepte zutage: die allseits beliebten Zwiebelschalen, schwarzer Tee oder Kaffee für braune Eier, Rotkohl für blaue, rote Beete soll Ostereier rosa bis rot färben und Kurkuma in einem Gelbton. Spinat, Petersilie oder Brennnesseln sind ein heißer Tipp für grün.

Ostern: Material zum Eier färben findet sich im Küchenschrank

Die Stunde der Wahrheit: Der Gang zum Küchenschrank. Ein Gewürzglas voll mit Currypulver - dessen Hauptbestandteil Kurkuma ist - steht darin. Check! Weiter hinten hat sich ein Glas gewürfelte rote Beete versteckt. Im Tiefkühlfach liegt ein Päckchen Spinat. Zugegeben, der Rotkohl ist gekauft. Etwas mehr als einen Euro hat er gekostet.

Damit sind die Zutaten für das Ostereierfärben mit Naturmaterialien nicht nur günstiger als gekaufte Farbtabletten, sondern auch biologisch abbaubar und vor allem nachhaltig. Die Reste, die beim Kochen des Farbsuds entstehen, können gegessen, an Haustiere verfüttert werden oder sie landen auf dem Kompost. »Bio« sind auch die verwendeten Eier, die stammen nämlich von den glücklichen Hühnern meiner Eltern.

Ostern: Essig im Wasser als Trick für leuchtende Farben

Los geht’s. Zuerst färbe ich die weißen Eier mit Rotkohl. Der Kohlkopf wird mit einem Messer in Stücke geschnitten und mit der Küchenmaschine zerkleinert (siehe Rezept). Dem Wasser füge ich etwas Essig zu, da dieser die Eierschale anraut - so soll sie die Farbe besser aufnehmen. Parallel dazu werden die Eier im Eierkocher hartgekocht.

In der Zwischenzeit wird in einem zweiten Topf ein Liter Wasser erhitzt. Hier wird das Currypulver aus dem Gewürzregal zum Einsatz kommen: zwei bis drei Esslöffel von dem gelben Pulver und ein Schuss Essig finden den Weg in das kochende Wasser, zudem rohe Eier - denn der Eierkocher ist voll. Das ganze köchelt ebenfalls etwa 15 Minuten vor sich hin. Dampfschwaden wabern nun durch die Küche, erfüllen die Luft, es riecht nach Kohl und orientalisch zugleich.

Ostern: Selbstversuch mit Rote Beete und Spinat

Der Wecker rappelt, die Zeit ist um. Zuerst nehme ich die Kurkuma-Brühe vom Herd, die Eier sollen für etwa zwei Stunden darin ziehen. Der Inhalt des Rotkohl-Topfes wird durch ein feines Sieb abgeschüttet. Die Eier tauchen in ein Bad aus dunkel-lila Flüssigkeit, wo sie für etwa zwei Stunden schwimmen werden. Was danach folgt, ist, zugegebenermaßen, Freestyle - da die zahlreichen Rezepte im Internet verschiedene Mengenangaben machen: Das Glas Rote Beete landet mitsamt gewürfelter Rüben und Brühe im Topf, wird mit Wasser aufgegossen, köchelt 20 Minuten vor sich hin und wird durch ein Sieb gegossen.

Danach gehen die gekochten Eier im Sud baden, dasselbe widerfährt dem Tiefkühl-Spinat, nachdem auch dieser abgeschüttet wurde. Zumindest die Farben der Freestyle-Suds sehen vielversprechend aus: das leuchtende Rot und ein Waldgrün heben sich deutlich von der weißen Porzellan-Schüssel ab.

Ostern: Curry färbt Eier gelb, Rotkohl färbt sie blau

Der Wecker rappelt erneut, zwei Stunden sind um. Höchste Zeit, nach den Rotkohl- und Kurkuma-Eiern zu schauen. Überraschung: Mit dem Löffel kommt ein mittelblaues Ei aus dem dunkel-lila Sud hervor. Und auch die Curry-Eier tauchen gelb aus ihrer Badewanne, dem Edelstahltopf, auf.

Die erfolgreich gefärbten Eier trocknen auf einem Kuchengitter um die Wette. Danach probiere ich einen weiteren Tipp aus dem Internet aus: Wird Essig oder Zitronensaft mit einem Wattestäbchen aufgebracht, sollen schöne Muster in der Schale entstehen, da die Säure die Farbe wegätzt. Verwunderung: Auf den blaugefärbten Eiern entstehen mit Zitronensaft lila Punkte. Bei dieser Arbeit können sich vor allem Kinder kreativ austoben.

Eine Kontrolle der Rote-Beete- und Spinat-Eier nach zwei Stunden zeigt: »Wie Sie sehen, sehen Sie nichts« - sie haben die natürlichen Farbpigmente wenig bis gar nicht aufgenommen. Entscheidung: Sie dürfen über Nacht weiterbaden. Immerhin leuchten die Spinat-Eier am nächsten Tag hellgrün, die Rote-Beete-Eier sind braun geworden. Zwar sehen die Eieer nicht aus wie erhofft, sind aber - im Vergleich zu vorher - bunt.

Ostern: Reste vom Eier färben sind biologisch abbaubar

Alles in allem lässt sich der Selbstversuch mit zwei Worten beschreiben: »fifty-fifty«. Zwei der vier Sude haben das erhoffte Ergebnis erzielt, der Rest hat zumindest das getan, was er sollte: gefärbt. Übrigens: Als Dank für ihre Eier haben die Hühner meiner Eltern die Spinatreste zu fressen bekommen. Und, würden sich die Überbleibsel des Rotkohls nicht gut zum Lammbraten am Ostersonntag machen?

Für den Sud

Rotkohl zerkleinern, Wasser und Essig zugeben und etwa 15 bis 20 Minuten garen. Danach den Rotkohl absieben und die Eier für etwa zwei Stunden in dem Rotkohlwasser ziehen lassen.