Lidl Verkäuferin: Diese 5 Dinge nerven bei Kunden - Business Insider

2022-11-15 16:46:59 By : Mr. David Chen

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Pauline (Name von der Redaktion geändert) hat vier Jahre lang als Kassiererin und Werkstudentin in einer Lidl-Filiale gearbeitet. Neben diversen kuriosen Anekdoten gab es dabei einige Dinge, die sie am Verhalten der Kunden wahnsinnig genervt haben.

Allen voran: Unhöflichkeit. „Die Kunden machen einen für alles verantwortlich, was in ihrem Leben schiefläuft“, sagt sie.

Aber auch mit der Ware würden Kunden nicht sorgsam umgehen und Tiefkühlprodukte oder Fleisch einfach in irgendwelche Regale legen: „Die Leute haben keinen Respekt vor Lebensmitteln“, sagt sie im Gespräch mit Business Insider.

Vier Jahre lang hat Pauline (Name von der Redaktion geändert) in einer Lidl-Filiale gearbeitet. Eigentlich ist sie gelernte Mediengestalterin, hat sich aber mit dem Job neben dem Studium Geld dazuverdient. Lidl zahlt dabei nicht schlecht: 14 Euro die Stunde habe sie als Werkstudentin pro Monat bekommen, sagt sie. Obwohl sie keine gelernte Einzelhandelskauffrau ist, habe sie aber nicht nur an der Kasse gesessen: Werkstudenten bei Lidl helfen auch im Lager und beim Auffüllen der Regale, sind Ansprechpartner für Kundinnen und Kunden – und müssen helfen, den Supermarkt aufzuräumen.

Generell sagt sie, dass es ein „absolut wilder“ Job gewesen sei, der ihr viele Party-Anekdoten beschert habe. Oft allerdings, weil die Kunden sich unmöglich oder aggressiv verhalten hätten. „Meine vier Jahre bei Lidl waren wie ein vierjähriges Konfliktbewältigungsseminar“, formuliert es Pauline. Einige der nervigsten Marotten der Discounter-Gänger hat sie uns erzählt. Hier sind also die Top fünf der Dinge, die ihr im Supermarkt besser unterlassen solltet.

„Die Kunden machen einen als Verkäuferin für alles verantwortlich, was in ihrem Leben schiefläuft“, erzählt Pauline. Das reicht von Meckern bei langen Schlangen an der Kasse bis hin zum Anschreien am Gemüseregal. Insbesondere, wenn Kunden fälschlicherweise denken, dass ein Artikel gerade im Angebot ist, würden viele aggressiv und das Personal verantwortlich machen. Und auch wenn die Schlangen an der Kasse mal etwas länger sind, sei der Unmut oft groß.

„Ich habe mal einen Artikel mit der Überschrift gelesen: Nirgendwo sind die Deutschen so ungeduldig wie an der Supermarktkasse“, sagt Pauline. Und das könne sie voll und ganz bestätigen. „Ich weiß, so ein voller Supermarkt nach der Arbeit ist anstrengend. Auch für mich ist das so.“ Seine aggressive Grundstimmung am Personal auszulassen, mache die Lage aber für niemanden besser.

Es gibt im Umgang mit dem Supermarktpersonal aber nicht nur das Anschreien, sondern auch das komplette Gegenteil: gar keine Kommunikation. Auch da geht es manchmal um Höflichkeit – schlicht „Hallo“ oder „Guten Tag“ zu sagen, mache die Stimmung meist besser. Oft werde das aber ignoriert.

Aber auch an der Kasse ist Kommunikation oft unerlässlich: Wenn Kunden beispielsweise Zigaretten kaufen wollen, müssen die Regale erst aufgemacht werden. Anstatt nett zu fragen, schlügen manche Kunden als Aufforderung aber beispielsweise wortlos gegen das Metallregal.

Auch bei der Kartenzahlung hatte sich Pauline in ihrer Zeit als Kassiererin mehr Kommunikation gewünscht. Denn sie musste die Zahlungsart im Kassensystem manuell auswählen. Viele Kunden reagierten aber auf ihre Frage nicht, sondern zögen wortlos ihre Karte aus dem Portemonnaie und hielten sie an das Lesegerät – und beschwerten sich dann, dass das noch nicht freigeschaltet sei.

Wenn Kunden an der Kasse Kopfhörer tragen, habe sie das im Gegensatz zu manchen Kolleginnen und Kollegen nicht gestört. „Ich weiß dann, dass die Kunden gerade noch etwas anderes machen“, sagt sie. „Solange ansonsten Kommunikation da ist, ärgert mich das nicht so sehr.“

Ihren dritten Punkt kennen wohl die meisten: Man hat eine Packung Kekse aus dem Regal genommen, später fällt einem aber auf, dass man die doch nicht haben möchte. Lust und Zeit, zum ursprünglichen Regal zurückzugehen, hat man aber gerade nicht – also legt man die Packung Kekse einfach verstohlen zum Waschpulver.

Pauline sagt, sie verstehe das grundsätzlich – und habe das selbst im Supermarkt oder Discounter auch schon gemacht. Überhaupt kein Verständnis habe sie allerdings, wenn die Kunden das nicht mit Keksen, sondern mit verderblichen Produkten machen, die im Kühl- oder sogar Tiefkühlregal liegen müssen. „Solche Produkte müssen wir dann nämlich direkt wegschmeißen, weil die Kühlkette unterbrochen ist“, sagt sie.

Und das passiere täglich: Ab 20 Uhr habe das Lidl-Personal in ihrer Filiale alle Waren, die in das falsche Regal zurückgelegt wurden, in einem Einkaufskorb gesammelt. Der sei jedes Mal mindestens zur Hälfte voll – und etwa ein Drittel der Ware seien Produkte aus dem Kühlregal wie Fleisch, Sahne oder beispielsweise gefrorene Fertiggerichte. „Ich finde, man merkt, dass die Leute keinen Respekt vor Lebensmitteln haben – vielleicht auch weil die Produkte zumindest bis vor kurzem noch sehr günstig waren. Ich glaube nicht, dass das böser Wille ist, aber es ist einfach gedankenlos.“

Punkt vier dürfte ebenfalls schon vielen passiert sein: Der Sahnebecher aus dem Kühlregal ist etwas rutschig, fliegt einem förmlich aus den Händen und zerplatzt auf dem Boden des Supermarktes. Auch wenn die eigene Hose von den Fettflecken verschont geblieben ist, bleibt das Malheur vielen peinlich. Und viele haben Angst, dass sie die Sahne trotzdem bezahlen müssen.

„Wir können das Produkt aber aus dem System nehmen und dann hat der Laden keinen Verlust. Denn ein treuer Kunde ist für ein Geschäft viel mehr wert als die 99 Cent für den Sahnebecher“, sagt Pauline

In rund der Hälfte der Fälle würden die Kunden trotzdem nicht Bescheid geben. Oft laufen Pauline zufolge dann andere Menschen durch die Pfützen und verteilen die Flüssigkeit im ganzen Laden. Gerade bei Produkten wie Spülmittel oder Öl sei das ärgerlich, denn dann werde die Schicht zur gefährlichen Rutschpartie. Ihr Rat also: keine Angst haben und direkt das Personal holen.

Während viele Kunden an der Kasse so gestresst sind, wie nirgends sonst, fällt anderen erst ein, dass sie etwas vergessen haben, wenn ihre Waren schon auf dem Band liegen. Woraufhin sie in den Laden zurück huschen und neben der Kassiererin auch die anderen Kunden an der Kasse teils minutenlang warten lassen. Auch das passiert Pauline zufolge regelmäßig – und gerade bei längeren Schlangen sei das ärgerlich.

„Wenn es wirklich nur kurz dauert, ist das vielleicht noch in Ordnung“, sagt Pauline. „Generell sage ich aber: Bezahl deinen Einkauf, geh nochmal rein und hole dir die Produkte in Ruhe“. Und auch hier gilt: Kommunikation mit dem Personal. Denn wenn gefragt wurde, konnten die Kunden ihren Einkauf auch gerne bei ihr an der Kasse stehen lassen, während sie nochmal zurück in den Laden huschen und die vergessenen Artikel zusammensuchen.

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