Comedy: Pawel Popolski holt die ganze Familie auf die Bühne

2022-11-15 15:56:09 By : Mr. Leon Ye

Düren Musiker und Komponist Achim Hagemann tritt als sein Alter Ego mit polnischen Wurzeln im Haus der Stadt in Düren auf. Als Alleinunterhalter führt er jedoch nicht durch den Abend.

Einen ausgeprägten Familiensinn – dafür sind die Polen bekannt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Pawel Popolski, seines Zeichens Spross einer fiktiven polnischen Musikerfamilie, eigens aus dem oberschlesischen Zaleze nach Düren gereist ist, um dem Wirken seines Großvaters Pjotrek Popolski zu einem späten, verdienten Ruhm zu verhelfen.

In seiner kabarettistischen Wohnzimmer-Show klärte Achim Hagemann alias Enkel Pawel seine Gäste am Sonntagabend mit flotter Musik und lockeren Sprüchen darüber auf, wie man seinen genialen Vorfahren „nach der Strich und der Faden“ übers Ohr gehauen hatte.

Das ging natürlich nicht ohne die Stärkung durch das ein oder anderen Gläschen Wodka. Doch wer trinkt schon gern alleine? Kurzerhand lud der Kabarettist also seine Gäste im Haus der Stadt erst einmal auf ein Becherchen ein, welches, nachdem es geleert war, kurzerhand über die Schulter nach hinten geworfen wurde.

Mit Hilfe des „Polkatronic 4“, einer „Synthesizer Konstruktion“ seines genialen Großvaters, eines Kofferschlagzeugs und dreier großer Kesselpauken, zeichnete Pawel augenzwinkernd die Geschichte von Pjotrek Popolski nach. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte dieser „zwei Koffer voller Hits“ komponiert, die ihm dann aber leider von einem verschlagenen Musikmanager gestohlen wurden. Dieser wiederum verkaufte die Kompositionen in alle Welt, wo die ein oder andere durch Stars wie Prince, Howard Carpendale und Dieter Bohlen zu Weltruhm gelangten.

Spätestens, als der Kabarettist mit seinem charmanten polnischen Akzent erklärte, dass sein Großvater ihm klargemacht hätte, dass selbst in einem Gewürzregal Musik sei und auf einem ebensolchen mit einem Kaffeelöffel „I can’t get no sleep“ (Faithless) präsentierte, hatte er jeden im Saal von der Genialität seines Großvaters überzeugt. Mit beeindruckenden Schlagzeug-Soli, bissigen, witzigen Sprüchen und mit sonorem Bass vorgetragenen Songeinlagen zog Popolski die Zuhörer in seinen Bann.

Zu seiner Unterstützung fand der Künstler im Dürener Publikum Sven, der bereits seit 14 Jahren Schlagzeug spielt, und den er dazu überreden konnte, gemeinsam auf der Bühne mit „Ney, na, na, na“ (Vaya con dios) dafür zu sorgen, „dass die Hütte langsam hochkocht“.

Für absolutes polnisches Flair sorgten die „Schaltungen“ per Skypek in den 11. Stock des Plattenbaus in Popolskis Heimatstadt. Hier nahm sein skurriler Familienclan mit seinem Bruder Janusz Popolski an der Bassgitarre, seiner Tante Apollonia mit der Tuba und weiteren musikalischen Charakteren mit Polka und reichlich Wodka regen Anteil an seiner Mission.