Bester Wein im Supermarkt: Mit sieben Tricks schon an der Flasche erkennen

2022-11-15 16:50:54 By : Ms. Coral lau

Guter Wein aus dem Supermarkt ist unmöglich? Die Suche nach dem perfekten Tropfen für kleines Geld fällt schwer. Mit diesen Tipps erkennen Sie es schon an der Flasche.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten – ganz besonders, wenn es um Wein geht. Der Weg in den Supermarkt artet für unerfahrene Weintrinker nicht selten in ein rot-weißes Rätselraten aus. Trotzdem gibt es einige Faktoren, an denen sich eine gute Flasche Wein bereits auf den ersten Blick erkennen lässt. Mit diesen zehn Tricks erwischen Sie genau den richtigen Tropfen.

Wie so oft im Leben ist Teamwork auch beim Weinkauf ein nicht zu unterschätzender Faktor. Bedeutet in der Praxis: Wenn Sie Ihr eigenes Depot anlegen möchten und Ihnen die nötige Erfahrung im Umgang mit Wein fehlt, fragen Sie einen Experten. Da im Supermarkt selten einer zur Hand ist, verlassen Sie sich am besten auf Auszeichnungen auf dem Flaschenetikett.

In regelmäßigen Abständen legen Sommeliers, Journalisten und andere Fachkundige ihre Hand ins Feuer, um die besten Weine zu prämieren. Davon sind selbstverständlich auch Produkte betroffen, die später ihren Weg in den Discounter finden. Geben Sie Acht auf Gütesiegel und andere offizielle Auszeichnungen und Sie können das ein oder andere leckere Schnäppchen machen.

„Je älter der Wein, desto besser schmeckt er!“ – Ein Irrtum, dem vor allem Wein-Neulinge gern auf den Leim gehen. Weine zum kleinen Preis sind in der Regel nicht lange lagerfähig und sollten sofort genossen werden. Der Jahrgang spielt erst eine Rolle, wenn es um wirklich hochwertige Weine geht. Faustregel: Entscheiden Sie sich beim Weinkauf im Discounter für einen jungen Jahrgang, der nicht mehr als zwei Jahre auf dem Buckel hat. Kleiner Fakt am Rande: Jahrgang bezieht sich beim Wein nicht auf das Jahr, in dem er abgefüllt wurde, sondern auf das Jahr, in dem die Trauben geerntet wurden, aus denen er entstand.

Hinweise auf die Qualität einer Flasche Wein gibt neben dem Jahrgang auch das Abfülldatum. Dieses lässt sich an der sogenannten amtlichen Prüfnummer (A.P.Nr.) ablesen. Jeder deutsche Qualitätswein benötigt diese Nummer, um nach deutschem Weinrecht überhaupt verkehrsfähig zu sein. Treffen Sie also wider Erwarten auf eine Flasche ohne gültiges Abfülldatum ist Vorsicht geboten.

Rotwein – Mit diesen Tropfen können Sie beim Discounter nichts falsch machen:

Die Prüfnummer finden Sie in der Regel auf der Vorderseite der Flasche, unten am Etikett. Die elfstellige Ziffernfolge gibt Auskunft darüber, woher die verwendeten Trauben stammen und wo er abgefüllt wurde. Für den Verbraucher besonders wichtig: die letzten zwei Ziffern. Die verraten Ihnen, aus welchem Jahr der Tropfen stammt. Auch hier gilt: Je aktueller das Abfülldatum, desto frischer der Wein.

Für Supermärkte gilt seit Jahrzehnten das ungeschriebene Gesetz: Die Top-Produkte liegen auf Augenhöhe, fragwürdige Billigheimer finden sich im unteren Regal. Vertrauen Sie beim Weinkauf auf diese goldene Regel. Im Discounter glänzt die untere Regalreihe oftmals nicht mit Qualität, sondern meist mit zweifelhafter Zusammensetzung, Herkunft und Billig-Produktion.

Außerdem besteht hier die größte Gefahr, auf ein veraltetes oder fehlerhaftes Produkt zu treffen. Wer hat schon Lust, sich beim Einkaufen extra zu bücken? Vertrauen Sie stattdessen auf Tropfen in Griffweite. Dort liegen nicht nur Evergreens, die für jeden Geschmack taugen, sondern in der Regel auch die besten Weine im Supermarkt.

Ein eher indirekter Faktor, der beim Weinkauf aber eine große Rolle spielen kann: Wie präsentiert der Discounter die Flasche? Ist Sie nur eine von vielen in einem endlosen Sammelsurium verschiedener Weine? Stellt der Anbieter sie ganz bewusst heraus und versieht sie vielleicht sogar mit einem kleinen Hinweis auf Herkunft oder geschmackliche Besonderheiten? Kurz: Wie viel Mühe gibt sich ein Supermarkt bei seiner Weinauswahl?

Hier gilt: genau hinschauen und auf kleine Details achten! Bietet Ihnen ein Mitarbeiter beispielsweise eine Gratis-Kostprobe an, können Sie davon ausgehen, dass der Händler selbstbewusst mit seinem Angebot umgeht und garantiert einen hochwertigen Tropfen zum kleinen Preis auf Lager hat. Verstaubte Flaschen und schlecht sortierte Regale hingegen sprechen für eine zweifelhafte Auswahl. Letztlich lässt sogar der Zustand des Marktes Rückschlüsse auf die Qualität des Weins zu.

Ein weiterer Mythos, der sich bei Wein-Neulingen wacker hält, bezieht sich auf den Verschluss. Der Schraubverschluss gilt hierzulande noch immer als No-Go und hat im Vergleich zum klassischen Korken einen schweren Stand. Dabei ist die Theorie durchaus umstritten, dass eine gute Flasche Wein den Korken braucht, um besser atmen zu können.

Weißwein – Diese Exemplare versprechen auch im Supermarkt Qualität:

Die Zahl der Winzer, die auf eine Verkorkung Wert legen, nimmt von Jahr zu Jahr ab und immer mehr teure Weine setzen auf Schraub- oder Glasverschlüsse. Außerdem ist der praktische Nutzen dieser alternativen Verschlussmethoden nicht zu unterschätzen. Wer beim Picknick im Park keinen Korkenzieher mitschleppen möchte, ist mit dem Schraubverschluss also bestens bedient.

Die Zusammensetzung verschiedener Rebsorten, Jahrgänge oder Lagen kennt viele Namen. In Deutschland wird diese Technik gern abfällig als Verschnitt bezeichnet, andererorts sind auch Begriffe wie Cuvée oder Assemblage geläufig. Allerdings geht es dabei nicht darum - wie landläufig angenommen -, Qualität oder Preis zu drücken. Ganz im Gegenteil: In der Regel greifen Winzer nur dann zum Verschnitt, wenn Sie einen Wein aufwerten wollen.

Das soll aber nicht bedeuten, dass jeder Verschnitt auch ein Qualitätswein sein muss. Dennoch sollten Sie verschnittene Weine nicht kategorisch von der Liste Ihrer Lieblingsweise streichen. Bleiben Sie neugierig und im Supermarkt eröffnen sich plötzlich ganz neue Möglichkeiten. Letztlich entscheidet immer Ihr persönlicher Geschmack.

Experten finden sich für jeden Bereich des Genusses. Der eine genehmigt sich am Feierabend gern sein lokales Lieblingsbier, der andere beißt genüsslich in sein Dry-Aged-Steak. Wichtig ist aber: Kein Mensch kann in allen Fachgebieten gleichermaßen zur Koryphäe werden. Deshalb: Mut zur Lücke! Besonders im niedrigen Preissegment haben Sie die Möglichkeit, nach Belieben herumzuprobieren. Mit unseren Tricks können Sie sich den hochwertigen Schnäppchen im Regal zwar annähern, letztlich muss der Wein aber zu Ihnen passen. (cb)