Leichter leben

2022-11-15 16:07:05 By : Ms. Helen Xiao

Olaf Ehrentraut (l.) und Uwe Schröter stellen zusammen das Duschregal Shampion her.

Wenn sich Uwe Schröter über unpraktische Gegenstände ärgert, nimmt er das nicht einfach so hin, sondern wird selbst aktiv. Herausgekommen ist dabei die Firma Simple Home, die mit dreieckigen Duschregalen und Pizzablechen für den Grill das Leben einfacher machen will.

Eines soll von vornherein klar sein. „Ich bin kein Daniel Düsentrieb“, versichert Uwe Schröter. Dabei haben der Hahn aus Entenhausen und Schröter aus Ritterhude einiges gemeinsam. Beide sind gelernte Techniker und erfinden gerne. Aber anders als Düsentrieb, auf dessen Liste von Erfindungen schon tragbare Löcher, Brotschmiermaschinen und Bügeleisen mit Telefon stehen, ersinnt Schröter Gegenstände, die die Welt wirklich etwas einfacher gestalten können. Und damit nicht nur er, sondern jeder etwas davon hat, hat der 49-Jährige 2011 das Unternehmen Simple Home gegründet.

Begonnen hat die Geschichte der Firma aber schon etwas früher. Da, wo auch viele Menschen ihren Tag beginnen: unter der Dusche. Schröter hat sich zusammen mit einem Arbeitskollegen darüber geärgert, dass es schwierig ist, Shampoo- und Duschgelflaschen vernünftig in der Dusche aufzubewahren. „Entweder stehen sie auf dem Wannenboden und fallen ständig um, oder man hat Drahtkörbe, die man anschrauben muss und die irgendwann rosten“, erklärt Schröter die Problematik. Das wollten er und sein Arbeitskollege nicht länger hinnehmen. „Also haben wir überlegt, was uns alles stört.“ Herausgekommen ist der Shampion, eine dreieckige Ablage aus Plastik für die Dusche. Der Clou daran, sagt Schröter, sei die Halterung für zwei Flaschen. Denn sie stehen nicht in dem Regal, sondern liegen schräg. „Was schon liegt, kann nicht mehr umfallen“, erklärt er den Gedanken dahinter. Und so könne man Duschgel und Shampoo auch bis zum letzten Tropfen aufbrauchen.

Gefertigt wird der Shampion bei der Firma H. Liebke in Bremen. Hier steht auch die eine Tonne schwere Form, in die das geschmolzene Granulat gespritzt wird, aus dem später das Duschregal wird. „Etwa 70 Stück pro Stunde können wir so fertigen“, erklärt Olaf Ehrentraut, Geschäftsführer von Liebke. Er war es auch, der aus Schröters Computer-Entwurf das erste Regal hergestellt hat. Insgesamt hat Simple Home schon 6000 Stück davon verkauft. Doch damit ist Schröter nicht ganz zufrieden. „Wir sind auf der Suche nach neuen Vertriebswegen“, erklärt er. Dafür fehle aber die Zeit. Bislang gibt es das dreieckige Regal nur im eigenen Onlineshop und bei einem großen Internethändler. „Baumärkte wären ein guter Weg“, sagt Schröter. Bisherige Verhandlungen verliefen aber zäh – etwas, was Schröter gar nicht zusagt. Er will lieber machen.

Eigentlich ist Simple Home nur ein Nebenjob. Denn Uwe Schröter hat sein eigenes Konstruktionsbüro, mit dem er sich auf Sondermaschinenbau spezialisiert hat. „Da bin ich schnelle Entscheidungen gewohnt“, sagt er. Sich ständig neue Lösungen für seine Kunden zu überlegen, hilft ihm auch, neue Produkte für Simple Home zu entwickeln. „Aus meiner Praxiserfahrung weiß ich, was man machen kann und was nicht.“ Das Duschregal ist nämlich nicht die einzige Erfindung des Ritterhuders. Auch eine Kombination aus Blech und Haube, mit der man Pizza auf dem Grill backen kann, steht auf seiner Liste. Und ähnlich wie beim Duschregal hat sich Schröter die BBQuisine genannte Vorrichtung aus der eigenen Not heraus ausgedacht. „Ich war auf einem Campingplatz, und nach vier Tagen Grillfleisch habe ich mich nach einer Pizza gesehnt“, erinnert er sich.

„Mein Ziel ist es, Produkte auf den Markt zu bringen, die den Lebensalltag vereinfachen“, sagt Schröter. Schon vor 20 Jahren habe das angefangen. Damals hat er sich zusammen mit einem Freund überlegt, wie ein kassenloses Bezahlsystem aussehen könnte. „Wir waren aber jung und wussten nicht genau, wie wir so etwas machen können“, erinnert er sich. Das hat sich mittlerweile in den meisten Fällen geändert. Die Arbeit in seinem Konstruktionsbüro hat seinen Blick für Fertigungsprozesse geschärft. Bei der Produktion seiner Produkte achtet Schröter stets darauf, dass sie das Label „Made in Germany“ tragen können. „Wir sind stolz darauf, in Deutschland zu produzieren und so Arbeitsplätze zu erhalten“, verdeutlicht er. Gleichzeitig sei die Produktion auch schneller und flexibler als beispielsweise in China – und in den meisten Fällen genauso günstig. Denn der Preis ist – neben dem eigentlichen Nutzen – ein wichtiges Kriterium.

Auch wenn Schröter nicht so sein möchte wie der geistreiche Comic-Vogel Düsentrieb, sie eint etwas, was vermutlich für die meisten Erfinder zutrifft: Nicht immer sind die Erfindungen so praktikabel wie gedacht. „Natürlich denkt man sich auch mal Sachen aus, die letztendlich doch nicht funktionieren“, sagt Schröter. Das stelle sich dann aber schnell raus, wenn er seine Idee Freunden oder seiner Frau vorstellt.

Sie war es übrigens auch, die Schröter auf eine seiner neusten Erfindungen gebracht hat. Als er mit ihr spazieren ging, wollte er gerne beide Hände frei haben, musste aber auch seine Jacke festhalten. „Ich bin nicht der Typ, der sich seine Jacke um den Bauch bindet“, erklärt er. Also hat er etwas ausgetüftelt, das wie ein zu großer Schlüsselanhänger aussieht und mit dem sich die Jacke an den Hosenbund stecken lässt. Ganz in der Manier eines Daniel Düsentriebs. Denn schon der hat gesagt: „Dem Ingeniör ist nichts zu schwör.“

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